Mit offenem Mund hatte er durchs Fenster beobachtet, wie sie unter der Dusche stand, hatte in einer Hand sein erhobenes Telefon festgehalten, um sie zu filmen. Wie sie sich wusch, wie sie sich mit den Händen über den Körper strich und ihn einseifte. Unachtsamer Weise hatte sie das kleine Fenster offengelassen, hatte sich ganz und gar darauf verlassen, dass sie hier im Obergeschoss des Hauses niemand beobachten konnte. Da hatte sie falsch gedacht, wusste er und hatte leise stöhnen müssen. Mit der anderen Hand hatte er sich an dem Ast festgehalten, auf dem er saß, und sich nicht weiter an dem Regen gestört, der auf ihn hinunter geprasselt war.
Nein, er hatte sich viel eher vorgestellt, mit ihr unter der Dusche zu stehen. Hatte sich vorgestellt, es wären seine Hände, die sie berührten, seine Hände, die ihr über den Bauch und die Brüste glitten, die langen Beine hinauf und zwischen ihre Schenkel. Gleichzeitig hatte er sich vorgestellt, sie würde ihn berühren, sein Glied mit ihren Händen berühren.
Er spürte es in seiner Hose hart werden, wagte aber noch nicht sich loszulassen.
Dann hatte sie die Dusche verlassen und sich abgetrocknete und er hatte dabei zugesehen, wie sich ihre Brustwarzen aufgrund des leisen Luftzugs, der durch das offene Fenster hinein wehte, hart wurde und seine Kehle war ihm beim Anblick ihres nackten Körpers trocken geworden.
Erst als sie sich das Shirt übergestreift hatte, das offensichtlich ihrem Mann gehörte, hatte er das Mobiltelefon sinken lassen und die Videoaufnahme beendet.
Einen kurzen Moment blieb er wo er war, musste sich beruhigen, bevor er seinen Beinen wieder trauen konnte, und ließ das Telefon in seine Jackentasche fallen. Er sah ihr zu, wie sie das Fenster schloss, ohne ihn zu bemerken, und das Bad verließ. Dann sprang er mit einem Satz vom Baum in den Garten und zog sich seine Kapuze über den Kopf.
Sein Glied schmerzte vor Verlangen berührt zu werden, so erregt war er allein vom Anblick ihres nackten, nassen Körpers.
Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er sie so gesehen.
Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er die Chance gehabt, sie so zu betrachten, komplett und unbedeckt, und war erschüttert gewesen von ihrer Schönheit und Grazie.
Fast hätte er dem Drang nicht widerstehen können, durchs Fenster zu steigen und sie zu überraschen, zu ihr zu gehen und sie sich endlich zu nehmen, so wie er es schon immer hatte tun wollen. Doch noch hatte er sich kontrollieren können, hatte sich darauf beschränkt, sie anzusehen und den Moment festzuhalten, um ihn sich immer und immer wieder in Erinnerung rufen zu können.
Mit wenigen Schritten hatte er nach einem kurzen Umweg über die Kinderzimmerfenster das kleine Gartenhaus erreicht, in dem Kinderspielzeug und Gartengeräte lagerten und in dem er sich die letzten Tage über versteckt gehalten hatte. Zum Glück hatte er schon zuvor erfahren, dass hier auch ein Hund lebte und dementsprechende Vorkehrungen getroffen. Direkt vor der Tür der Hütte hatte er nach und nach mehrere Knochen vergraben, deren Geruch seinen eigenen überdeckte. Seine Anwesenheit war bisher unentdeckt geblieben.
Noch hatte sich ihm zwar keine Gelegenheit geboten, ins Innere des Wohnhauses vorzudringen, aber auch für dieses Vorhaben hatte er einen Plan. Das Risiko bei dem Versuch einzusteigen, entdeckt zu werden, war ihm bisher jedoch zu groß gewesen, sodass er lieber ein wenig länger abwartete. Immerhin arbeitete der Hausherr für die Regierung und das Militär und sollte er entdeckt werden, hätte er mit Sicherheit Schlimmeres zu befürchten als eine Verwarnung.
Doch er wusste genau, dass seine Zeit kommen würde, war doch besagter Mann am Morgen zu einem Einsatz ins Ausland aufgebrochen und hatte seine Familie alleine und ungeschützt zurückgelassen. Leise lachte er in sich hinein. Wie fahrlässig dieser Typ doch war.
Ohne weiter über ihn nachzudenken, schloss er die hölzerne Tür hinter sich und kletterte über die Gartengeräte, die den direkten Blick auf seinen Schlafplatz von der Tür aus blockierten. Mit einer fahrigen und hektischen Bewegung seiner Schultern ließ er die Jacke von den Schultern gleiten, schlüpfte aus den Schuhen und fingerte kurz ein wenig unbeholfen an seinem Gürtel und dem Verschluss seiner Hose herum, bevor er es schaffte, sie zu öffnen. Plötzlich hatte er das Bedürfnis, ebenso nackt zu sein, wie sie eben noch.
Sein vom Regen feuchtes Haar hing ihm strähnig ins Gesicht und er strich es verärgert zur Seite, nachdem er sich auch den Pullover ausgezogen hatte und endlich entblößt war. Voll Vorfreude ließ er sich auf den Schlafsack sinken, der am Boden lag, zog hastig sein Mobiltelefon aus der Jacke neben sich und wählte das Video aus.
Noch immer war sein Glied geschwollen, sprang förmlich hervor und die erneute Betrachtung ihres entblößten Körpers ließ es zucken. Er stöhnt leise, als er begann, sich selbst zu berühren, so wie sie ihn bald schon berühren würde. Während er sich mit den Fingern über das Geschlecht strich und es zu massieren begann, blieben seine Augen auf den Bildschirm seines Telefons gerichtet, auf ihren nackten Körper, ihren Busen, ihren Beine und ihr Geschlecht. Das Video war zu kurz, um ihn zufriedenzustellen und so musste er es öfter als einmal abspielen, hielt es aber schließlich an.
Das Standbild, das nun angezeigt wurde, zeigte wie sie gerade, wahrscheinlich eher unabsichtlich, mit der Hand über eine ihrer Brüste strich und den Kopf in den Nacken legte, um sich das restliche Shampoo aus dem Haar zu waschen. Ihr Körper war dem Fenster und auch seiner Kamera voll zugewandt, sodass er sie genau ansehen konnte.
Wieder stöhnte er.
Mittlerweile bewegte er seine Hand schneller auf und ab, stieß ab und an mit der Hüfte nach vorn. Noch immer stellte er sich vor, es sei ihre zierliche Hand, die sich da um sein Glied gelegt hatte. Seine Fingerspitzen berührten immer wieder die Spitze seines Geschlechts, was ihn besonders reizte.
Immer und immer schneller wurde seine Hand. Das Telefon zitterte aufgrund seiner Erregung in der anderen und noch immer hatte er den Blick auf den Bildschirm geheftet, murmelte und stöhnte ihren Namen und kam schließlich so abrupt, dass es ihn selbst erschreckte.
Trotzdem fühlte er sich nicht erleichtert.
Diese Erfahrung hatte er schon früher gemacht. Seit er sie kennen gelernt hatte, konnte er mit keiner Frau mehr zusammen sein, ohne an sie zu denken. Konnte sich keine Frau mehr nehmen, ohne sie vor sich zu sehen oder sich vorzustellen, es sei ihre Gestalt, die dort unter ihm lag und ihn in sich aufnahm.
Und niemals befriedigte ihn der Sex.
Er hatte alles ausprobiert, war mittlerweile davon überzeugt, dass dieser Fluch, den sie über ihn gelegt hatte, erst dann beendet sein würde, wenn sie wirklich ihm gehörte. Es dürstete ihn nach ihr, so stark, dass er kurz davor war, zurück zum Haus zu gehen und sie sich einfach zu nehmen, alle Rücksicht und Vorsicht außer Acht zu lassen und endlich auf sein Recht zu bestehen.
Erschöpft ließ er die Hand mit dem Telefon sinken, redete sich wieder ein, dass er nur noch ein wenig würde abwarten müssen, bis sein Durst gelöscht werden würde.
Dann würde sie endlich ihm gehören und all die Dinge für und mit ihm tun, die er von ihr verlangte.
So war sie schließlich, immer folgsam, immer klein gehalten von den Männern, die es in ihrem Leben gegeben hatte. Die sie beherrscht, ihr Schutz und Liebe geboten hatten für das, was sie ihnen zurückgeben konnte.
Ja, nicht mehr lange und der Tag würde kommen, an dem er ihrem Mann zeigen würde, wer hier die älteren Rechte auf sie hatte, wem sie wirklich gehörte.
Noch war er sich nicht sicher, welche Rolle die beiden Kinder spielen würden, aber darüber konnte er später immer noch nachdenken. Er befürchtete, dass der Junge ihn auf kurz oder lang zu sehr an seinen Vater erinnern würde und entschied schon jetzt, ihn irgendwie loszuwerden.
Mit einer kurzen Handbewegung wischte er sich die klebrigen Finger ab, achtete nicht darauf, woran genau. Seine Zähne blitzten in der Dunkelheit kurz auf, als er breit lächelte bei dem Gedanken an all das, was er mit ihr tun wollte.
Mit wenigen Bewegungen war er in seinen Schlafsack gekrochen, noch immer nackt und überzeugt davon, dass er nicht zum letzten Mal in der heutigen Nacht Hand anlegen würde. Auf dem Bildschirm seines Telefons wurde noch immer das Standbild angezeigt und er betätigte den kleinen Knopf an der Seite des Geräts, um eine Bildschirmaufnahme zu machen. Dann tippte er einmal auf das Display und startete das Video erneut, heftete seinen Blick wieder darauf.
Das leichte Glimmen des Bildschirms beschien seine Haut und ließ sein Haar leicht rötlich schimmern, während er wieder leise zu stöhnen begann.
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